Der dritte Term in England (1)
Hallo ihr Lieben!
Auch, wenn ich nun schon wieder seit 1 1/2 Wochen zuhause bin, wollte ich meine Zeit in England nochmal etwas Revue passieren lassen. Ich hoffe, dass ihr so noch ein paar Einblicke gewinnen könnt.
Am 18. April bin ich nach 4 1/2 Monaten Lockdown endlich wieder nach England geflogen. Mama, Papa und Maxi brachten mich zum Flughafen in Hamburg und anschließend bin ich nach Heathrow geflogen und mit einem Taxi nach Canterbury. Obwohl ich mich sehr gefreut habe, wusste ich, dass mir 10 Tage Quarantäne bevorstanden. Also konnte ich niemanden sehen und nur über die Wände kommunizieren. Untereinander versuchten wir alle viel zu telefonieren, um die Zeit rumzukriegen. Am 5. Tag testete eine Italienerin positiv und da wir alle als ein Haushalt galten, mussten wir die Quarantäne auf insgesamt 15 Tage verlängern. Auf Grund von Panik des kc staffs, durften wir für die letzten acht Tage nicht mal mehr für eine halbe Stunde pro Tag raus. Ich glaube, diese 15 Tage waren für uns alle eine sehr schlimme Erfahrung, die man leider nicht schönreden kann. Drei Mal pro Tag kam entweder Lisa, Dr. Horgan oder Ms Christina, die uns unser Essen brachten, welches weder genug noch genießbar war. Trotz allem, haben wir versucht, das Beste draus zu machen und über geöffnete Fenster zusammen Musik gehört, viel telefoniert, Netflix geguckt und währenddessen Online-Schule besucht. Die ganze Zeit hat es dann noch erträglicher gemacht, dass Per mich jeden Abend angerufen hat :). Am ersten Mai durften wir dann endlich raus und dieses Gefühl von Freiheit war unbeschreiblich. Wir sind alle als große Gruppe in die Stadt gegangen und waren bei unserem Lieblingsitaliener Possilipo, haben uns Take-Away Pizza bestellt und sind in den Stadtpark gegangen. Es war das erste Mal, dass ich viele meiner Freunde nach fünf Monaten wiedersehen und auch ein paar neue kennenlernen konnte, die erst zum dritten Term hinzugestoßen waren. Das erste Wochenende verbrachten wir quasi alle zusammen und waren so viel wie möglich draußen. Danach ging es dann auch endlich wieder in den Präsenzunterricht zu den Day pupils und es war richtig schön, alle wiederzusehen. Von da an, ging das ´normale´ Leben in KC wieder los. Wir waren wie immer bis 16:20 in der Schule und anschließend mit den Boardern zusammen. In den meisten Pausen haben wir uns immer mit mehreren Mädels in dem 'Office´ von Lisa getroffen, die immer ein offenes Ohr für uns hatte. Jeden Mittwoch hatte ich mit fast allen Tennistraining auf dem Sportplatz der Schule und teilweise haben wir auch Baseball gespielt. Einen Tag bin ich mit Asia, Giulia, Mimi und Beatrice auf die Farm gegangen und immer wenn es das Wetter zuließ waren wir abends draußen und haben Tennis gespielt oder bei lautstarker Musik die ganze Schule mit Gesang und Tanz unterhalten... Ich hatte wirklich das Gefühl, dass alle so dankbar waren aus der Quarantäne raus zu sein, dass alles genutzt und genossen wurde. Das Boarding Leben ist wieder richtig zurückgekehrt und endlich konnten wir alle auch im Haus wieder zusammen sein. Die Maskenpflicht in der Schule wurde abgeschafft, sodass wir gefühlt wieder normal zur Schule gegangen sind. Zum dritten Term hat man wirklich gemerkt, dass auch die Engländer deutlich offener geworden sind. Es war total cool, dass man auch bei den A-Levels in dem Common Room eine Freundesgruppe aufgebaut hatte und man immer jemanden zum Quatschen hatte. Teilweise haben wir nach der Schule noch Tischkicker gespielt oder noch etwas Zeit zusammen verbracht. Am 26. Mai hatten Anastasia und Anna Geburtstag, wo wir versucht haben ein klein wenig zu feiern. Eine meiner engsten Freundinnen, Asia, musste aus persönlichen Gründen früher abreisen, was für mich schon hart war. Zum Glück haben wir aber gesagt, dass ich sie mal in Venedig besuchen kommen kann :)). Um nochmal die letzte Zeit mit ihr zu genießen, sind wir Mädels zusammen Essen gegangen und waren noch in der Stadt unterwegs. Die Gemeinschaft wurde gegen Ende Mai, Anfang Juni immer besser, da nach und nach Year 13 abgereist ist, da die IB Exams vorbei waren und alle so ihre letzte gemeinsame Zeit genießen wollten. Auch, wenn wir viel gemischt waren, haben sich teilweise auch Gruppen nach den Nationalitäten gebildet, wodurch ich in nun eine Freundesgruppe (Anastasia, Anna, Wiebke, Justus und Aaron) verteilt in Deutschland habe, mit der wir uns auch treffen wollen. Die letzten Tage im Mai und ersten im Juni hatten wir unseren Halt-term break, in dem ich für vier Tage zu der Familie meines Guardians Frank gefahren bin. Frank und seine drei Töchter Katharina, Christina und Fiona wohnen in Norbiton, im Umkreis von London. Ich war sehr glücklich, dass ich so nochmal eine andere Seite Englands kennenlernen konnte. Nachdem ich mit dem Zug nach St. Pancras gefahren bin, haben mich die Mädels dort abgeholt. Den ersten Tag sind wir gemeinsam nach Kingston an der Themse entlang gelaufen und haben einen Markt besucht. Den Tag darauf haben wir uns Buckingham, wo Katharina studiert, angeguckt und Blenham Palace besichtigt. Wir hatten total Glück mit dem Wetter und sind noch (Eis-) Essen gegangen. An dem Montag war ich zusammen mit Christina in Central London und wir sind gefühlt durch ganz London spaziert. Dort hat es sich wirklich schon wie Normalität angefühlt, da überall Touristen, Straßenmusiker, volle Restaurants und Menschenmengen waren! Wir waren bspw. am London Eye, London Tower, in Chinatown und beim Trafalgar Square. Insgesamt habe ich meine Zeit in London sehr genossen und auch wieder etwas ´Familiengefühl´ zu erleben. Über die zweite Hälfte des Terms werde ich nochmal in einem weiteren Blog berichten.
Ich hoffe, dass euch der Blog gefallen hat und ich freue mich, euch alle bald zu sehen!
Fühlt euch gedrückt, eure Viktoria
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